Verdacht sexuellen Missbrauchs beschäftigt zwei Bistümer

DEUTSCHLAND
Westfalische Nachrichten

[Suspected sexual abuse in two dioceses.]

Münster/Freiburg –
Der Fall wirkt verfahren. Er zeigt, wie schwer es ist, der Wahrheit auf den Grund zu kommen und dem Leid eines Menschen gerecht zu werden. Es geht, wie die „Badische Zeitung“ in Freiburg berichtet, um den Fall einer 48-jährigen Frau, die sich nach langem inneren Kampf im Sommer 2014 an das Erzbistum Freiburg wendet. Sie wird gequält von Erinnerungen aus ihrer Kindheit im Bistum Münster. Ein Priester, Freund der Familie, habe sie als junges Mädchen in den 1970er Jahren über einen langen Zeitraum vielfach sexuell missbraucht.

Von Johannes Loy 

Die Frau vertraut sich der Missbrauchsbeauftragten des Erzbistums Freiburg an, die das Gesprächsprotokoll mit einer eidesstattlichen Erklärung an die zuständige Kommission für „Fälle des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Geistliche“ im Bistum Münster weiterleitet. Denn der Beschuldigte ist Priester des Bistums Münster, Mitte 70, und nach wie vor in Nordrhein-Westfalen im Dienst.

Was sich nun anschließt, könnte man mit der Redewendung „Von Pontius zu Pilatus rennen“ umschreiben. Dieser Umstand mag auch damit zusammenhängen, dass die münsterische Untersuchungskommission mit sechs Mitgliedern und fünf Beratern recht groß und die Kompetenzverteilung möglicherweise nicht klar geregelt ist. Die Klägerin wird von unterschiedlichen Kommissionsmitgliedern kontaktiert und befragt, dann wiederum lehnt sie zusätzliche Aussagen aus Angst vor einer Retraumatisierung ab. „Eigentlich sollte es zum Schutz des mutmaßlichen Opfers möglichst wenige Ansprechpartner geben“, räumt Bistumssprecher Dr. Stephan Kronenburg ein.

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