Gute Stücke zum bösen Spiel

DEUTSCHLAND
Zeit

[In Berlin and Bonn, theater is bringing abuse in Catholic institutions to the stage.]

Von Andreas Öhler

Den neuesten Ermittlungsergebnissen zu den Misshandlungen bei den Regensburger Domspatzen zum Trotz: Mit dem Thema lässt sich in der Flüchtlingskrise kaum mehr ein ARD-Brennpunkt bestreiten. Mag sein, dass die Deutschen des Themas überdrüssig geworden sind seit dem Bekanntwerden der Missbrauchsfälle an katholischen Schulen im Jahr 2010. Mag sein, dass demente oder tote Täter, finanziell ruhiggestellte Opfer und vernichtete Beweise wenig nachrichtentauglich sind. Zudem ist scheinbar viel passiert: Die Bistümer haben Untersuchungskommissionen eingerichtet. Allen ist klar: Seelische Schäden können nicht entschädigt werden, Opfer, die sich nicht abfinden können, können nicht abgefunden werden.

Wo die Öffentlichkeit sich angeödet abwendet, springt dankenswerterweise das Theater in die Bresche: Sowohl im renommierten Berliner Ensemble als auch im Theater Bonn hatten in diesen Tagen Stücke Premiere, die den sexuellen Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen zum Thema machen. Was kann Theater aufarbeiten, das Untersuchungskommissionen, Therapeuten und Gerichte nicht aufklären können? Werden die Opfer nicht vorgeführt, indem sie auf die Bühne gezerrt werden?

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