NDR-Missbrauchskampagne gegen die Kirche – 2015 wie 2010 – medienethisches Versagen ARD (10)

DEUTSCHLAND
katholisches

In einer beispiellosen Kampagne im Sinne von Schwarmjournalismus hatten die Medien im Frühjahr 2010 die Kirche wegen Missbrauchsvorfällen an den Pranger gestellt. Damit verbreiteten sie in der Bevölkerung die absurd irrige Meinung, Kindesmissbrauch sei unter Priestern in der katholischen Kirche weit verbreitet. So lautete damals der Vorhalt des Allensbach-Instituts, dem 47 Prozent der Befragten zustimmte. Fünf Jahre nach dem rufschädigenden Kampagnen-Journalismus, an dem sich auch der NDR beteiligte, schlägt der Sender mit einem neuen Filmbericht in die gleiche Kerbe.

Ein Gastbeitrag von Hubert Hecker.

Im Jahre 2011 hatte das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen in einer repräsentativen Studie 11.428 Personen zwischen 16 und 40 Jahren nach Missbrauchserfahrungen befragt. Daraus ergab sich, dass 683 Personen (knapp sechs Prozent der Befragten) vor dem 16. Lebensjahr mindestens einmal Opfer von Missbrauch geworden waren. Bei mehr als drei Viertel der den Opfern „bekannten“ Missbrauchstätern mit Körperkontakt (473 Betroffene) handelt es sich um männliche Täter aus dem engen Familienkreis oder aus dem Umfeld der Eltern. Zugeordnet nach gesellschaftlichen Bereichen kamen fast einhundert Missbrauchstäter bezüglich aller Sexualdelikte aus dem Schulbereich, jeweils um die vierzig aus dem Freizeit/Sportbereich sowie dem Heim- und Pflegekontext. Von den elftausend Befragten gab eine Person an, von einem katholischen Priester missbraucht worden zu sein.

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