Warum es der katholischen Kirche so schwerfällt, Missbrauch einzugestehen

AUSTRALIEN
Sueddeutsche

[Why it is so difficult for the Catholic Church to admit abuse?]

Von Matthias Drobinski

Kardinal George Pell ist zurück in seiner australischen Heimat; eine kurze Filmsequenz zeigt, wie er, von Singapur kommend, auf dem Flughafen von Melbourne von Polizisten und Sicherheitsleuten zu einer weißen Limousine geleitet wird. Es hat ja nicht das Heimweh den 76-Jährigen dazu gebracht, die lange Reise von Rom um die halbe Welt auf sich zu nehmen. Kardinal Pell, als Quasi-Finanzminister des Papstes einer der mächtigsten Männer im Vatikan, soll an diesem Mittwoch vor einem Gericht in Melbourne Rede und Antwort stehen. Der Vorwurf: “historische sexuelle Übergriffe”.

Was damit gemeint ist, bleibt unklar. Seit einigen Jahren gehen immer wieder Männer an die Öffentlichkeit und berichten, Pell habe sich an ihnen vergangen, als er Ende der siebziger Jahre Priester in Ballarat war, einer 80 000 Einwohner-Stadt nahe Melbourne. In seiner Zeit als Erzbischof von 1996 bis 2001 soll er außerdem dazu beigetragen haben, Missbrauchsfälle zu vertuschen. Die australische Justiz hält die Vorwürfe für schwerwiegend genug, um ein Verfahren einzuleiten. Und Papst Franziskus hat dem Kardinal die “Erlaubnis für eine Auszeit” gegeben. Seine Ämter in Rom ruhen.

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