Collegium Josephinum: Wissenschaftliches Projekt beendet

KÖLN (GERMANY)
Archdiocese of Köln

September 13, 2017

By Robert Boecker

[Summary: On September 13, 2017, Dr. Claudia Bundschuh presented her final report on the Collegium Josephinum boy’s boarding school in Bad Münstereifel, in the Archdiocese of Cologne. The school was closed in 1998. She found repeated instances of physical and sexual violence at the school. Six priests and another specialist sexually abused students. Four of them, and eight other priests, were also accused of of physical abuse. In addition to ear-pulling, sticks, kicks, and other chastisements caused lasting injuries. This article also provides links to a PDF of the full report:

Sexueller Missbrauch, physische und psychische Gewalt am Collegium Josephinum, Bad Münstereifel: Eine wissenschaftliche Aufarbeitung mit und für Betroffene, Endbericht, Köln im Juli 2017, Claudia Bundschuh.

A link is also provided to Bundschuh’s presentation.]

Bad Münstereifel. Das wissenschaftliche Projekt zur Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch, physischer und psychischer Gewalt am Konvikt Collegium Josephinum in Bad Münstereifel hat seinen Endbericht vorgelegt. Wie Projektleiterin Prof. Dr. Claudia Bundschuh heute in Köln erläuterte, hat es an dem Konvikt, einer 1997 aufgegebenen Einrichtung für Jungen, mindestens seit den 1950er Jahren wiederholt Gewalt gegen Minderjährige in unterschiedlicher Form gegeben, einige Aussagen reichen sogar bis in die 1940er Jahre. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass „eine vergleichsweise hohe Zahl an Fachkräften“ ihre Macht missbraucht habe, „um die Befriedigung eigener Interessen und Bedürfnisse durchzusetzen. Es ist daher berechtigt, zumindest bis in die 1970er Jahre von einem ‚System des Machtmissbrauchs‘ zu sprechen.“

Kölns Erzbischof, Kardinal Rainer Maria Woelki, sagte bei der Vorlage des Endberichtes: „Die Gewissheit, dass in Einrichtungen unseres Erzbistums über viele Jahre jungen Menschen schlimmes Leid zugefügt wurde, noch dazu auch von Priestern, gehört zu den schwersten Erkenntnissen, mit denen ich in meinem bischöflichen Dienst umgehen muss, und erfüllt mich mit großer Trauer.“

Das wissenschaftliche Projekt war 2015 auf Initiative von Betroffenen gestartet worden. Oberstes Ziel war es, Ehemaligen mit Gewalterfahrungen in ihrer jetzigen Lebenssituation hilfreich zu sein. Das Projekt war daher so angelegt, dass die Betroffenen mit ihren Anliegen und Interessen maßgebend für die Gestaltung des Projekts und des Endberichts waren. So erklärte die Autorin des Endberichts Prof. Dr. Claudia Bundschuh: „In diesem Endbericht reden die Ehemaligen selbst. Es ist kein Bericht über Betroffene, sondern ein Bericht von den Betroffenen. Alle Ehemaligen mit Gewalterfahrungen kommen zu Wort. Sie leisten damit den entscheidenden Beitrag zur Bewusstmachung der Vielfalt, Folgen und Begünstigung von Gewalthandlungen im Konvikt.“ Finanziert wurde das wissenschaftliche Projekt, das bereits unter dem inzwischen verstorbenen Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner begonnen wurde, vom Erzbistum Köln.

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