Der Pädophiliefall „Anneke“ in Belgien

GREVEN (GERMANY)
Katholisches: Magazin für Kirche und Kultur

October 3, 2017

By Ferdinand Boischot

[Summary: Review of the case of “Anneke” a survivor of abuse perpetrated in 1995 at St. Idesbald, a special school in Roeselare, Belgium, run by the Broeders van Liefde (Brothers of Love). Brother Emiel Ceustermans, who was accused of the abuse, was sentenced in 1999 and died soon thereafter. The case unfolded against the background of the Dutroux affair. The article also summarizes subsequent events, including the cases of Cardinal Danneels, Abbot André Vanderlyn, and Abbot Robert Borremans (misidentified as Roger).]

Anneke war ein leicht geistig behindertes Mädchen aus Westflandern (Belgien), 8 Jahre alt, das in die Sonderschule St. Idesbald der karitativen Kongregation Broeders van Liefde (Brüder der Liebe) in Roeselare zur Schule ging.

Der Fall „Anneke“

In November 1995 merkte ihre Mutter (Frau Ria C.) plötzlich schwere Verhaltensauffälligkeiten. Anneke wurde sehr traurig, grundlos aggressiv gegenüber ihren Geschwistern, hatte Unterleibsschmerzen, bekam eine Vaginitis, litt plötzlich unter Bettnässen und hatte ausgeprägte Angst vor der Schule.

Das Mädchen wurde ärztlich und psychologisch untersucht, ohne Anhaltspunkte für eine innere Krankheit oder familiale Störungen.

Anneke wurde in den nächsten Wochen noch verstörter und ängstlicher und fing plötzlich an, ihre Mutter immer wieder über den Phallus zu befragen. Ihre Mutter wurde hellhörig.

Anneke vertraute sich ihrer Mutter an. Bei einem Gang über den Schulhof, an der Hand der Mutter, zeigte sie eindeutig den 78-jährigen Bruder Emiel Ceustermans, als Übeltäter an.

Ceustermans war im Alter von 12 Jahren als „Juvenist“ zur Kongregation gekommen. Er trat der Ordensgemeinschaft bei und war langjähriger Erzieher in den Sonderschulen der Broeders van Liefde. 1993 ging er in den Ruhestand und arbeitete als Gärtner an der Schule des MPI (Medizinisch-Psychologisches Institut) St.-Idesbald in Roeselare.

Die Mutter nahm sofort Kontakt mit dem Schuldirektor, Broeder Herman, auf, der abwimmelte. Der Direktor speiste die Mutter ab mit der Aussage: „Liebe Frau, Kinder fantasieren und die Eltern fantasieren mit“.

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