Jetzt offiziell: Bischof vertuschte vor seiner Amtszeit Missbrauch

[Now officially: Bishop hushed up abuse before his term in office]

GERMANY
lnw

November 29, 2018

SKANDAL SCHOCKIERT NRW-KATHOLIKEN

Rhede. Für manche war er der gute Seelsorger, andere machte er zu sexuellen Opfern – und wurde dabei gedeckt von Münsters späterem Bischof. Ein Jahre zurückliegender Missbrauchsskandal schockiert die Katholiken in NRW und wirft wieder die Frage nach mehr Macht für Frauen auf.

Die beiden Hauptpersonen sind nicht da. Beide längst tot. Es geht um Münsters 2013 verstorbenen Bischof Reinhard Lettmann und einen pädophilen Priester, der 1971 nach früheren Verfehlungen in die Kirchengemeinde nach Rhede versetzt wurde. Dort missbrauchte er erneut Kinder und Jugendliche. Auch im Ferienlager, wie Zeugen jetzt dem Bistum berichtet haben. Und das, obwohl die Bistumsleitung von der Vorgeschichte des Mannes wissen musste. Zur Leitung gehörte der damalige Generalvikar und spätere Bischof Lettmann. Als der jetzige stellvertretende Generalvikar des Bistums, Jochen Reidegeld, am Dienstagabend bei einer Informationsveranstaltung bei den Opfern im Namen des Bischofs um Vergebung bittet, ist ihm die Scham und Betroffenheit anzusehen. Reidegeld kämpft mit den Tränen. Von Versagen ist die Rede. Seine katholische Kirche müsse jetzt endlich die Strukturen zerschlagen, die das jahrzehntelange Vertuschen erst möglich gemacht haben. Reidegeld redet von Männerbünden und fordert, dass jetzt möglichst schnell Frauen Ämter übernehmen müssten. “Und da will ich nicht mehr hören, dass die Kirche dafür noch Generationen braucht”, sagte der Vertreter des Bistums. Es müsse jetzt geschehen.

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