LEITARTIKEL · KIRCHE: Verantwortung bleibt

DEUTSCHLAND
Sudwest Presse

Die Ruhe war trügerisch. Nachdem es zuletzt relativ still geworden war um die katholische Kirche, steht nach neuen Vorwürfen ausgerechnet der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz in der Kritik. Hat Bischof Stephan Ackermann solche Verbrechen in seinem Sprengel unter den Teppich gekehrt und unangebrachte Milde gegenüber Tätern walten lassen?

So einfach liegen die Dinge nicht. Die katholische Kirche hat seit dem Öffentlichwerden der vielen Fälle sexueller Gewalt an Kindern durch Priester und kirchliche Mitarbeiter viel unternommen, um das ganze Ausmaß der Verbrechen offenzulegen, auf die Opfer zuzugehen und Hilfen anzubieten. Auch innerkirchlich wurden Regeln für den Umgang mit solchen Verbrechen aufgestellt. Sie waren überfällig, keine Frage, stand doch viel zu lange der Schutz der Institution im Vordergrund. Der ernsthafte Wille, aus den ungeheuerlichen Verbrechen auch Konsequenzen zu ziehen, ist deshalb der katholischen Kirche nicht abzusprechen. Durch ihr Voranschreiten setzte sie Maßstäbe für andere gesellschaftliche Bereiche, in denen Kinder der sexuellen Gier Erwachsener schutzlos ausgesetzt sind.

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