Chronik: Der Missbrauchsskandal in der Katholischen Kirche

DEUTSCHLAND
Spiegel

[Timeline of sexual abuse revelations in the Catholic Church.]

1994: Der irische Ministerpräsident Albert Reynolds tritt von seinem Amt zurück. Der Anlass: Er hatte Generalstaatsanwalt Harry Whelehan aktiv gefördert, einen radikalen Abtreibungsgegner, der einen des Kindesmissbrauchs verdächtigen katholischen Priester vor Strafverfolgung geschützt hatte. In Irland wurden jahrzehntelang Tausende Minderjährige in kirchlichen und staatlichen Heimen systematisch missbraucht und misshandelt.

Mai 1999: Der irische Ministerpräsident Bertie Ahern entschuldigt sich bei den Opfern sexuellen Missbrauchs. Schon ein Jahr zuvor hatte er angekündigt, eine Meldepflicht für möglichen Kindesmissbrauch einführen zu wollen. Bis zum Ende seiner Regierungszeit 2008 bleibt dieses Vorhaben unrealisiert.

März 2001: Erste Berichte über sexuellen Missbrauch an Nonnen durch katholische Priester unter anderem in Afrika werden öffentlich. Auch Bischöfe sollen in Verdachtsfälle verwickelt gewesen sein. Erst viele Jahre später wird das Ausmaß der Übergriffe bekannt.

30. April 2001: In einem “Motu Proprio” verfügt Papst Johannes Paul II., dass die Aufklärung sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche in Zukunft der Glaubenskongregation in Rom unterliegt. Angeblich soll dadurch einer Vertuschung vorgebeugt werden. Sexualstraftaten gehören ab jetzt zu den schweren Vergehen, die mit Disziplinarstrafen oder Laisierung einhergehen können. Die kirchenrechtliche Verjährung der Delikte wird auf zehn Jahre erhöht, gerechnet ab Vollendung des 18. Lebensjahres des Opfers.

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