Papst Franziskus misst bei der Verfolgung sexuellen Missbrauchs mit zweierlei Maß

DEUTSCHLAND
Badische Zeitung

[No pope has spoken so severely about abuse of the Catholic Church as did Francis. His verbal condemnations of the perpetrators are numerous and merciless.]

Franziskus nannte die Pädophilie im katholischen Klerus eine “Monstrosität”. Er verglich Missbrauch mit einer “schwarzen Messe”. Bischöfe, die sexuellen Missbrauch durch Priester verheimlichen, sollten zurücktreten, forderte der Papst. Franziskus richtete eine Kommission ein, die den Kinderschutz in der Kirche fördern soll. Und er kündigte ein Tribunal an, in dem Bischöfe für Vertuschung zur Rechenschaft gezogen werden sollten. Es klang wie eine Revolution.

Und tatsächlich hat es Fortschritte gegeben. Ein echtes Vatikan-Gericht für Bischöfe wurde zwar nicht geschaffen. Aber seit September vergangenen Jahres gibt es zumindest eine rechtliche Handhabe gegen Bischöfe, die ihre Sorgfaltspflicht verletzen. Die Entscheidungen darüber fällen Kardinäle und letztendlich der Papst hinter verschlossenen Türen (siehe Hintergrund rechts). Entlassungen in Folge des neuen Gesetzes sind seither aber nicht bekannt geworden. Im Gegenteil. Der italienische Enthüllungsjournalist Emiliano Fittipaldi weist in seinem neuen Buch “Lussuria” (Unzucht) darauf hin, dass die katholische Kirche weiterhin ein Glaubwürdigkeitsproblem hat.

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