Ärzte und Pfarrer sollen Kindesmissbrauch melden

DEUTSCHLAND
WAZ

Essen. Die Zahl der Missbrauchsfälle steigt weiter: Im Jahr 2011 gab es bundesweit 12.444 Anzeigen wegen Missbrauchs von Kindern – 4,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Seit Jahren streiten Experten über eine gesetzliche Pflicht für Ärzte und Geistliche, solche Straftaten bei der Polizei anzuzeigen.

Die Zahl der Missbrauchsfälle steigt weiter: Im Jahr 2011 gab es bundesweit 12.444 Anzeigen wegen Missbrauchs von Kindern – 4,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Seit Jahren streiten Experten über eine gesetzliche Pflicht für Ärzte und Geistliche, solche Straftaten bei der Polizei anzuzeigen. „Wir lassen die Kinder erbarmungslos im Stich“, kritisiert ein bekannter Fahnder, der frühere Ulmer Inspektionsleiter Manfred Paulus. „Wir müssen darüber reden, ob aus der Schweigepflicht im Strafgesetzbuch nicht eine Anzeigepflicht wird“, sagte er der WAZ.

Das Gesetz untersage etwa Kinderärzten, Verdachtsfälle ohne Zustimmung der Eltern der Polizei zu melden. Dabei kämen Täter oft aus dem familiären Umfeld. Selbst Jugendämter würden unter Berufung auf den Strafrechts-Paragrafen 203 (Verletzung von Privatgeheimnissen) auf Anzeigen verzichten. Nur die Polizei müsse Verdachtsfälle verfolgen. Doch da kommen die Fälle eben oft erst gar nicht an.

Note: This is an Abuse Tracker excerpt. Click the title to view the full text of the original article. If the original article is no longer available, see our News Archive.